Eine Leserin fragte mich vor kurzem, woran man gute spirituelle Lehrerende und Kurse erkennt. Na da fragt sie die Richtige! 😉 Scherz beiseite, ich habe vieles auch nur durch Ernüchterung gelernt.
Da waren Leute, die von anerkannten Experten wärmstens empfohlen wurden und die zu diesen Experten auch ganz zauberhaft sind, bei denen die schnöden, ganz normalen Kursteilnehmer aber nach der Bezahlung kaum noch von Interesse waren.
Da waren lieblos hingeworfene Texte, bei denen für jede neue Lektion nur die Stichworte ausgetauscht wurden und ansonsten sollte man halt selbst in sich gehen und schauen, was einem dazu einfällt.
Da war umgekehrt auch mal ein Lehrer, mit dessen Tradition ich nicht warm werde in der Praxis, der aber menschlich so warmherzig, klug und wohlwollend ist, dass er mir für immer ein Vorbild sein wird.
Wie kann man vorgehen und im Dschungel der Möglichkeiten das passende finden? Ich hätte da ein paar Tipps…
Sympathie und Offenheit
Die besten spirituellen Lehrerinnen und Lehrer müssen keine Spielchen mehr spielen. Da gibt es keine autoritäre Geheimniskrämerei und kein starres Hierarchiedenken. Natürlich haben Menschen unterschiedliche Veranlagungen. Die einen lehren ruhig und methodisch, bei anderen geht es dynamisch und ereignisreich zu. Das ist alles in Ordnung und meist sieht man das auch von Anfang an und kann sich überlegen, ob es zu einem passt.
Klare Kommunikation
Was kostet das? Wie ist die zeitliche Planung? Welche Erwartungen gibt es? Werden Fragen zum Kurs im Vorfeld beantwortet? Wenn du das Gefühl hast, dass deine Fragen zum Ablauf irgendwie nicht gern gesehen sind und alles nur darauf hindrängt, dass du schnell den Kurs buchst, nimm dir Zeit und überlege in Ruhe, ob das für dich stimmig ist.
Erfahrung
So simpel es sich anhört: Wer selbst noch kein Jahr bei etwas dabei ist, kann es schlecht lehren. Achte darauf, dass die Lehrer auch etwas von dem verstehen, was du erlernen möchtest. Wenn Leute alle paar Monate neue Methoden anbieten oder mit jedem Trend mitschwimmen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie einen Weg in seiner ganzen Tiefe nicht kennen – und somit keine authentischen Antworten geben können, wenn tiefere Fragen bei dir auftauchen.
Es sind nur Lehrerinnen und Lehrer
Manche erwarten eher spirituelle Eltern als Lehrer. Das kann schnell passieren, endlich hat man jemanden gefunden, endlich kann man diese Seite von sich leben. Manche haben Erwartungen, die unrealistisch sind. Ein Lehrer ist nicht der neue beste Freund und auch kein (idealisiertes) Elternteil.
Man muss also auch als Lernende schauen, dass man realistische Erwartungen hat, damit man einen Kurs genießen kann, ohne sich in den eigenen Emotionen zu verstricken.
Kurse sind nicht die Lösung für alles
Hin und wieder gibt es Erwartungen, dass ein Kurs sozusagen die Lösung für alles ist. Wenn man ihn erst gemacht hat, dann läuft das eigene Leben rund. Diese Erwartungen werden teilweise gezielt von Anbietern geschürt, aber sie sind natürlich unrealistisch.
In einem Kurs lernst du etwas. Manches wird dich weiterbringen, manches ist ganz interessant zu wissen, vermutlich gibt es auch Dinge, die du nicht in die Praxis überträgst. Das ist OK. Kein Kurs kann perfekt alles abdecken, was man sich erträumen kann. (Wenn doch, lass es mich wissen, ich will das auch machen! 😉 )
Kein Kurs ist „die Lösung“. Aber wenn es dich voranbringt, wenn du dazulernst und das Ganze auch noch in einer wertschätzenden Atmosphäre passiert, dann bist du auf einem guten Weg.