Ich bin aus dem Urlaub zurück und wie immer bitte ich um ein wenig Geduld, alle Zuschriften werden bearbeitet, aber eben eine nach der nächsten. Manche vergessen, dass da wirklich ein Mensch am anderen Ende der Leitung sitzt.
Die Zeit am Meer war wunderbar, ich konnte viel Energie tanken. Die ganze Familie beisammen, lange Abende unterm Sternenhimmel, der Wind pustet einem die Gedanken frei. Manchmal braucht es die Kraft der Elemente (ganz wörtlich), um wieder klar zu sehen wo die Reise hingeht und wo man sich verrannt hat.
Mein Weg verläuft oft nach dem Motto: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Als ich jünger war, habe ich diese Dinge oft in einem viel zu kleinen Blickwinkel betrachtet. Ich dachte, ich wäre gescheitert, wenn sich etwas als unpassend herausgestellt hat. Eine der schönen Sachen am Älterwerden ist, dass man immer mehr äußere Wertungen ablegt und die Dinge als das betrachtet, was sie sind: Lernen.
Irgendwann entdeckt man die Muster dahinter, all die Ausflüge in ferne Gefilde, die Bruchlandungen und liebenswerten Eigentümlichkeiten, die man mitgenommen hat, sie sind etwas wunderbares. Selbst wenn’s in die falsche Richtung ging, wird man selten dümmer dabei (… und wenn man nur lernt, was man nicht will / ist / braucht).
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wir uns manchmal übernehmen, was den eigenen Weg betrifft. Er ist viel subtiler und vielschichtiger, als wir ahnen. Am besten lässt man die Wertungen beiseite und schaut dieser wundersamen Blume zu, wie sie sich entfaltet. Natürlich: gießen, pflegen und Unkraut zupfen nicht vergessen.
Aber ich glaube schon lange nicht mehr an beliebige Formbarkeit oder Machbarkeit, was das betrifft. Es gibt da diese ureigene Kraft, die immer wieder anklopft und uns zurückholt auf unseren authentischen Weg – wenn wir sie lassen.