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5. Dezember 2025
Heute gibt es einen Doppel-Post, nicht nur den 🫖Freitagstee (s.u.), sondern auch die Vollmondkarten.
Wer sich nicht lange bei YouTube durchklicken will, kann sie hier ebenfalls anschauen:
5. Dezember 2025
🫖 FreitagsTee
Hier darf alles Platz nehmen: Das Schöne, das Schwierige und alles dazwischen.
Irgendwie ergeben sich die Themen für den FreitagsTee ganz von selbst im Lauf der Woche und heute möchte ich auf etwas hinweisen.
In den letzten Jahren gab es viele Herausforderungen und es ist kein Geheimnis, dass Therapieplätze schwer zu ergattern sind.
Ich habe das Gefühl, dass in der öffentlichen Diskussion manchmal etwas übersehen wird, das nach wie vor vielen Menschen durch schwere Zeiten hilft, auch wenn das Wort nicht Insta-sexy ist: Selbsthilfegruppen.
🌱 Es gibt Selbsthilfegruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, z.B. für:
- Alkoholkranke, ihre Angehörigen und (Erwachsenen) Kinder - die AA sind quasi die Urmutter aller Selbsthilfegruppen und haben seit 1935 (so lange schon, ich habe beim recherchieren nicht schlecht gestaunt…) ein umfassendes Programm entwickelt, mit dem das Leben von Millionen Menschen besser wurde.
- Inspiriert von den AA sind mittlerweile viele 12 Schritte Programme entstanden, auch für andere Herausforderungen und Süchte. Sie sind für spirituelle Menschen gut zugänglich, weil es im Kern spirituelle Programme sind.
- Andere Süchte, wie z.B.: Drogen, Medikamentenabhägigkeit, Spielsucht, Kaufsucht, Arbeitssucht, Internet und Social Media Sucht
- Eßstörungen aller Art
- Burnout und Stress
- Depressionen, Ängste, Panikattacken, Phobien, Zwänge und vieles mehr
- Chronische, schwere und seltene Krankheiten
- Körperliche Einschränkungen
- Für Menschen mit Migrationserfahrung, auch in den nachfolgenden Generationen
- Soziale Situationen (alleinerziehend, einsam im Alter, pflegende Angehörige usw.)
- Trauergruppen
- Für homosexuelle, nonbinäre und transidente Menschen
und vieles, vieles mehr...
🌻 Selbsthilfegruppen haben einige Vorteile:
- Die Leute verstehen dich. Sie haben dasselbe durch wie du. Therapien können wunderbare Veränderungen anstoßen, aber mit Menschen zu reden, die dasselbe erlebt haben, ist nochmal eine andere Ebene.
- Es gibt nicht das Therapie-typische Gefälle aus: Hier ist der Experte und da die kranke Person. Das stärkt das Gefühl, selbst etwas bewegen zu können. Einigen schenkt erst die Selbsthilfegruppe den nötigen Mut, um eine Therapie zu beginnen.
- Die Gruppen durchbrechen die Isolation und die Gefühle von Scham, Minderwertigkeit und schmerzhaftem Anders-Sein.
- Man hat eine Gemeinschaft, die einen versteht. Der Zusammenhalt besänftigt das Einzelkämpfer-Gefühl.
- Für viele Themen fehlt im Alltag das Verständnis bei Menschen, die nicht davon betroffen sind. Oft haben diese auch Vorurteile (z.B. bei Süchten). Es entlastet, wenn man sich nicht mehr verstecken muss.
- Sie sind nicht zeitlich begrenzt. Therapien werden von Krankenkassen oft in einem bestimmten Rahmen bewilligt. Eine Selbsthilfegruppe kann über Jahre hinweg eine hilfreiche Anlaufstelle sein.
- Sie sind leicht zugänglich und kostenlos (viele bitten um freiwillige Spenden, um z.B. die Raum-Miete des Treffs zu finanzieren, aber es gibt keine finanziellen Verpflichtungen).
- Man bekommt auch praktische Tipps: Wie ist das mit den Formularen, welche Medikamente haben wem geholfen, welche Gedanken bringen einen weiter?
- Es gibt sie mittlerweile auch online - wichtig für Menschen, die beruflich und/oder familiär stark eingespannt sind oder ländlich wohnen.
Ich kann euch da nur Mut machen, wenn der Bedarf da ist. Als Kartenlegerin verweise ich gerne auf diese Möglichkeit (Kartenlegen ist eben genau das: Kartenlegen. Es ist kein Allheilmittel, sondern ein Baustein unter vielen, um seinen Weg zu gehen).
Der erste Schritt ist der schwerste: Aus der Isolation herauszukommen. Vielleicht braucht man ein, zwei Anläufe - oder auch ein paar mehr. Nicht jede Gruppenphilosophie passt zu jedem. Man darf ausprobieren, wo es wirklich „klick“ macht.
Manchmal ist man innerlich auch noch nicht bereit. Die Idee ist gut, aber die seelischen oder sonstigen Ressourcen sind gerade nicht da. Dann behalte es einfach im Hinterkopf, für später.
1. Dezember 2025
Heute ein paar Worte in eigener Sache
Vielleicht hast du schon gesehen, dass meine Preise bei den Beratungen angepasst wurden. Das hat verschiedene Gründe und ich möchte dich mitnehmen und erklären, warum ich das mache.
Ich habe lange sehr zurückhaltend kalkuliert, aus dem Wunsch heraus, möglichst vielen den Zugang zu den Beratungen zu ermöglichen.
Mir geht’s allerdings wie allen anderen auch: Das Leben wird spürbar teurer und auch meine Arbeit hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.
Es wurde notwendig, die Preise neu zu gestalten, damit ich weiterhin die Qualität und Begleitung gewährleisten kann, die ihr von mir kennt.
Wie kommen die Preise eigentlich zustande?
Ich gehe offen mit meinen Preisen um, bei mir werden keine Spielchen gespielt, sie stehen direkt hier auf der Webseite. Daher nehme ich dich auch gerne mit hinter die Kulissen, wie das alles zustande kommt.
Eine Kartenlegung ist weit mehr als die sichtbare Analyse von beispielsweise 20–30 Minuten. Sie umfasst die Vorbereitung, Einstimmung, das Ziehen und Deuten der Karten, das Festhalten der Botschaften, sowie eine energetische Reinigung vor der Kartenlegung und im Anschluss daran.
Dieses scheinbare Drumherum ist wichtig und wird von einigen Praktikern vernachlässigt, aber da arbeite ich sehr traditionell.
Ähnlich wie in der Medizin muss auch in der energetischen Arbeit sauber gearbeitet werden, sonst überträgt man möglicherweise herausfordernde Energien von einem Ratsuchenden zum nächsten.
Jede Sitzung bedeutet volle Präsenz, Konzentration und Hingabe und nimmt insgesamt deutlich mehr Zeit und Energie in Anspruch, als man von außen sieht.
Was zum Schluss als 20-30 Minuten Analyse ankommt, sind in Wirklichkeit mindestens anderthalb Stunden Arbeit.
Neben der eigentlichen Arbeit spielen auch Dinge, die ich mir nicht aussuchen kann, eine große Rolle.
Sie machen um genau zu sein 50% der Preise aus: Steuern und Abgaben, Versicherungen und Betriebskosten, wie zum Beispiel das Hosting dieser Webseite oder mein Newsletter mit ordentlichem Datenschutz. Von jedem Euro, den ich einnehme, geht nur die Hälfte tatsächlich an mich.
Das ist ein Teil der Realität, den viele nicht sehen, der aber wichtig zu wissen ist.
Ich haben natürlich auch einen gewissen Anspruch und arbeite mit über 20 Jahren Erfahrung. Ich lege großen Wert auf Klarheit, Achtsamkeit und individuelle Begleitung.
Kartenlegen bei mir ist keine Massenware, sondern ein persönlicher Raum, den ich nur für dich öffne.
Die neue Preisstruktur spiegelt diesen Anspruch wider und ermöglicht mir, dir weiterhin das Beste zu geben.
Danke für dein Vertrauen und dafür, dass du meine Arbeit wertschätzt. 🙏
28. November 2025
🫖 FreitagsTee
Hier darf alles Platz nehmen: Das Schöne, das Schwierige und alles dazwischen.
Heute geht es um Weihnachten in Theorie und Praxis
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür mit Besinnlichkeit, Innenschau, Lichterglanz und ganz viel Liebe.
Soweit die Theorie.
In der Werbung glänzt sowieso alles. Warmes Licht, alle haben sich lieb, wenn sie aufeinandertreffen. Niemand ist einsam – weder allein, noch mitten im Trubel.
Jo, schon klar…
Da fühle ich mich der verschmitzt-einfühlsamen Bemerkung einer chinesischen Bekannten näher: „Die Deutschen zu Weihnachten… man darf sie nicht belasten!“ Das ist in unserer Familie zum geflügelten Wort geworden.
Die Weihnachtszeit wirkt oft wie ein Brennglas. Sie zeigt uns, was ohnehin schon da ist, nur einen ganzen Zacken schärfer, greller und manchmal auch schmerzhafter.
Zum Beispiel:
- Frauen, die mit ihren Perfektions-Ansprüchen allen die Stimmung ruinieren. Werdet Cycle Breaker, Ladies!
- Der Opa, der zu viel trinkt und dann ausfallend wird.
- Die leere Wohnung nach einer Scheidung.
- Oder die unbedachte Frage nach Nachwuchs, die mitten ins Herz trifft.
… und weil das oft übersehen wird: Ein Shoutout an alle, die zu Weihnachten in der Pflege, bei der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln, in Krankenhäusern, bei Rettungsdiensten, der Feuerwehr und an vielen weiteren Stellen ihren Dienst tun! 💛
Weihnachten braucht tatsächlich viel Liebe - so viel steht fest. Echte Liebe nimmt andere so, wie sie sind, ohne die gesunde Liebe zu sich selbst zu vernachlässigen.
🌲 Meine Tipps zur Erleichterung der Weihnachtszeit
- Weniger ist mehr. Ein Beispiel: Statt fünf Sorten Plätzchen reicht auch eine. Ich habe irgendwann gar keine Plätzchen mehr gebacken, weil mir der Aufwand zu viel wurde. Das fand ich gleichzeitig ziemlich schade.
Irgendwann fiel der Groschen: Mach doch nur eins, aber das richtig und mit Freude. - Aufgaben teilen. Wer kocht, muss nicht auch noch dekorieren. Wer dekoriert, darf sich vom Abwasch befreien. Und (wichtig für die Cycle Breaker unter uns): Sie dürfen es auf ihre Art machen.
- Humor als Rettungsanker. Wenn die Gans anbrennt, ist der Pizzaservice nicht verkehrt. Das werden im Nachhinein die schönsten Geschichten, die man sich jedes Jahr wieder mit einem Schmunzeln erzählt.
Letztes Jahr haben wir am 2. Feiertag mit der Schwiegerfamilie meiner Schwester gefeiert. Es ist eine Mitbringparty, jeder bereitet einen Gang des Menüs vor und bringt ihn mit.
In einem unglücklichen Moment rutschte das Hauptgericht beim rausnehmen aus dem Ofen aus den Topflappen. Das Auflaufgefäß aus Glas zersprang, überall kleine Splitter, keine Chance, das Essen noch zu retten.
Nach etwa zehn Minuten, in denen alle bedröppelt guckten, platzte plötzlich ein Knoten. Und was machen wir jetzt? Auf einmal waren alle gelöst, wir haben improvisiert und es wurde ausgesprochen lustig. - Lass die Leute machen. Häng dich nicht rein und versuche nicht anderen vorzuschreiben, wie sie glücklich zu sein haben.
Ich kenne z.B. einen alleinstehenden Mann, der die Ruhe zu Weihnachten aufrichtig genießt. In seiner Familie war Weihnachten ein Fest, das oft in Zank und Streit endete. Für ihn bedeutet die Zeit für sich, die er jetzt hat, echte Besinnlichkeit und Zeit zur Innenschau.
Das klischeetriefende Weihnachtsideal tönt, dass niemand an Weihnachten allein sein soll. Aber nicht jeder, der allein ist, ist auch einsam - genauso wie umgekehrt einige, trotz Trubels um sie herum, Einsamkeit empfinden.
Wir sollten wieder mehr schauen, was wir wirklich fühlen, anstatt Klischees hinterher zu laufen. Menschen sind zu Weihnachten genauso unterschiedlich, wie das sonstige Jahr über auch. - Rituale neu denken. Es muss nicht immer der große Familienabend sein. Vieles lässt sich aufteilen, oft genug ist auch die andere Seite erleichtert, wenn man Druck und Anstrengung rausnimmt.
Dabei behutsam vorgehen, denn gerade die ältere Generation hat oft einen derart verinnerlichten Perfektionismus, dass es manchmal mehrere Jahre lang das Angebot braucht „Komm, wir bringen auch etwas mit, dann musst du nicht alles alleine machen.“. - bis sie es annehmen können.
Es geht nicht darum, jedes Verhalten zu entschuldigen, aber nichts kommt aus dem Nichts. Es hilft zudem, wenn man das schwierige Verhalten anderer nicht auf sich bezieht, sondern als Ausdruck der eigenen Herausforderungen dieser Person wahrnimmt - weil es genau das ist. - Pausen einbauen. Das ist manchmal das schönste Geschenk. Ich habe mal bei der Vorbereitung einer wichtigen Familienfeier den Tipp bekommen: Geh zwischendurch zehn Minuten raus, lutsch ein Bonbon oder trink etwas Tee und atme durch.
Mir war zuvor nicht bewusst gewesen, dass es diese Option gibt. Sie ist großartig. Zehn Minuten rausgehen, in ein anderes Zimmer oder „Ich bring mal schnell den Müll raus.“ - oder was eben gerade passt. Und dann durchatmen. - Sich Erwartungen bewusst machen.
Weihnachten ist kein Wettbewerb.
Es gibt da zwei Faktoren: Der perfektionistische Druck, der in Familien oft seit Generationen weitergegeben wurde, gerade unter den Frauen. Und die Werbung mit ihren wirkmächtigen Idealbildern, denen man sich kaum entziehen kann.
Unterschätze das nicht, man kann es nicht einfach wegdenken, man muss bewusst damit arbeiten.
Dabei hilft ein kleiner innerer Check-in ab und an: Ist mein Verhalten gerade angemessen? Stimmen die Größenverhältnisse zwischen äußerem Geschehen und meiner Reaktion?
Fang bei dir selbst an - es wird über kurz oder lang auf alle anderen ausstrahlen.
Welche Tipps habt ihr? Was habt ihr verändert? Was hat euch weiter gebracht?
Schreibt mir gerne eine Mail an claire@hexe-claire.de oder über das Kontaktformular und ich gebe es hier beim Freitagstee weiter.
So können wir uns gegenseitig inspirieren und dafür sorgen, dass es ein schöneres Fest wird. 🎄
21. November 2025
🫖 FreitagsTee
Hier darf alles Platz nehmen: Das Schöne, das Schwierige und alles dazwischen.
Erst einmal kurz in eigener Sache:
Die Texte beim Freitagstee sammeln sich so langsam an und es ist einigermaßen umständlich, sie hier auf der Webseite zu verwalten. Ich kann sie nicht einfach so verschieben, ohne gleich tausend kleine Details machen zu müssen, für die ich nicht unbedingt die Zeit habe.
Ich habe nicht so den Überblick, was es gerade an Möglichkeiten gibt - und mein Nachwuchs ist noch zu jung, um mit den Augen zu rollen und Muttern auf die Sprünge zu helfen. 😄
Daher wollte ich euch mal direkt fragen: Gibt es noch Blog-Anbieter (ohne blinkende Werbung) oder etwas Vergleichbares? Oder etwas Neues, das mir völlig entgangen ist und das nicht wahnsinnig kompliziert ist, auch für die Benutzer?
Und sollte Technik nicht mal alles einfacher machen? Ich sehe da keine überzeugenden Beweise… *g*
Aber Spaß beiseite, wer Ideen hat oder was weiß: Tippt sie bitte in mein Kontaktformular, ich würde mich ehrlich freuen.
*
So, aber nun zum Thema. Ich habe gerade keinen Biber-Witz parat, möchte aber trotzdem auf die Lebensfreude zu sprechen kommen.
Ist nicht ganz leicht im Moment, das ist mir auch klar. Irgendwie scheint alles schwierig und unsicher geworden zu sein.
Aber Hand aufs Herz, wir tragen auch selbst dazu bei. Und das Schöne ist, dass wir daran etwas ändern können.
Diese Geister, denen wir so viel Energie schenken
Wenn ich mich umhöre, was die Leute stresst, wird alles mögliche auftauchen, aber eines ist immer dabei: das Smartphone.
Nun gibt es Dinge, die sind Schicksal, die sind - wie man früher gesagt hätte - gottgegeben. Da kann man nichts machen.
Das Smartphone gehört nicht dazu.
Da kann man was machen.
Das sage ich nicht von oben herab. Auch ich bin früher gerne durch Instagram & Co. gesurft, als das noch Spaß gemacht hat. Irgendwann hat es keinen Spaß mehr gemacht, aber ich habe festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist, damit aufzuhören.
Doch es geht recht fix
Man muss dazu etwas Erfreuliches wissen: Das Gehirn braucht etwa drei Wochen, bis es wieder ganz das Alte ist. Das ist gar nicht mal so lange - ich habe es ausprobiert, es stimmt.
Endlich wieder den Kopf von früher haben. Freude an Büchern, lange Gedankenbögen denken können, innere Ruhe für geliebte Projekte - endlich wieder man selbst sein.
Praktisch ab dem Moment, in dem wir unser Handy beiseite legen, beginnt das Gehirn, sich zu sortieren. Wenn wir es nicht ständig dabei unterbrechen, kommt es schon nach kurzer Zeit mit alter Kraft zurück. Es wartet nur darauf - das ist wissenschaftlich belegt.
Unsere Natur - die Natur
Es gibt aus meiner Sicht einen wichtigen Faktor: Menschen sind von Natur aus nicht dazu gemacht, Konsumenten zu sein und nur zu schauen, was andere ihnen vorsetzen. So hat die Evolution unserer Gattung nicht funktioniert.
Menschen sind Macher. Wir erschaffen gerne Dinge, grübeln, werkeln, schnitzen, weben, basteln, kochen und backen, wir gehen spazieren und gucken uns die Natur an - weil wir im Kern Natur sind.
Wir sind ja gar nicht außen vor. Wir haben uns von unserer eigenen Natur abgekapselt und wischen nun auf Displays rum. Es kann nicht ausbleiben, dass einem dabei schwer ums Herz wird.
Das ist unsere eigene Natur, die uns ruft - und uns so lange mit innerer Unruhe, Niedergeschlagenheit und Frust auf die Füße tritt, bis wir wieder zu dem werden, was wir sind: Leute, die was machen.
Auf geht’s
Das kann ein paar Anläufe brauchen. Aber wie gesagt: Wir haben die Natur auf unserer Seite. Jeder ruhige Moment zählt, das Gehirn fängt sofort an, sein Gleichgewicht zu suchen.
Mit der Zeit addieren sich die Momente. Ich kenne einige, die anfangs gesagt haben, dass sie kein Buch mehr lesen können, weil sie dabei mittlerweile eher Unruhe statt Entspannung empfinden.
Aber dann löst sich der Knoten so langsam und plötzlich ist da die Freude, sein altes Ich wieder zu haben.
Für jüngere Generationen ist es vielleicht sogar die Freude, das eigene Ich zum ersten Mal kennenzulernen - je nachdem, wie oft sie als Kids vor Bildschirme gesetzt wurden.
Und die anderen?
Natürlich kann man sich manchmal einsam fühlen, wenn man diesen Schritt geht. Man hebt - bildlich gesprochen - den Kopf, doch die anderen lassen ihn weiter hängen, über ihren Displays.
Da sind wir wieder bei der Lebensfreude.
Es ist herrlich, die Bäume im Wald wirklich zu sehen. Die Seen. Den Sprecht. Ach guck mal, das sind sogar zwei! Die sind anscheinend gerade auf Frühstückstour, von Baum zu Baum.
Das freundliche Schmunzeln älterer Leute bei kleinen Höflichkeiten oder einem netten Wort.
Ältere Leute sind gute Verbündete. Ihre viel belächelte Technikferne sorgt dafür, dass sie andere noch wirklich sehen und oft sind sie auch nicht so ängstlich, was eine kleine Plauderei oder einen freundlichen Blick betrifft.
Vieles hat sich verändert
Man sieht die Veränderungen an vielen Stellen. Früher habe ich z.B. noch Leser:innenbriefe bekommen. Manchmal sogar mit Zeichnungen.
Leute haben mir Steine und kleine Fossilien von ihren Reisen geschickt (ich hüte sie wie Schätze), vom Kilimandscharo bis zur Ostsee, sogar vulkanisches Glas vom Ätna. Es liegt direkt neben mir auf dem Schreibtisch.
Heute schreiben einem selten Leser:innen. Als erstes entschuldigen sie sich, dass sie nicht aufdringlich sein wollen und ich nicht denken soll, dass sie Fan-Freaks wären.
Das ist umsichtig, ich bin tatsächlich ein ruhiges Pflänzchen und weiß freundliche Umgangsformen zu schätzen.
Aber wir sollten uns nicht die Freude des Austauschs nehmen lassen, nur weil er im echten Leben nicht so zapp-zapp-zapp daherkommt, wie das, was die meisten im Alltag am häufigsten betrachten.
Vorangehen
Lassen wir uns den Schneid nicht abkaufen. Dann machst du deine Veränderung eben erstmal für dich selbst, wenn die anderen noch weggezappt sind.
Oft genug guckt sich das Umfeld eben doch etwas ab, wenn es sieht, wie zufrieden du dreinschaust, dass du dich an Interessen erfreust - und wie gut du auf einmal drauf bist.
Nichts ist ansteckender als Freude. ☺️
Worte sind geduldig. Nur wenn man es vorlebt gucken die Leute - und heben vielleicht auch mal den Kopf vom Display.
14. November 2025
🫖 FreitagsTee
Hier darf alles Platz nehmen: Das Schöne, das Schwierige und alles dazwischen.
Diese Woche habe ich einen Witz gehört, der alle zum schmunzeln gebracht hat, ihr dürft ihn gerne weitererzählen:
Zwei Biber beim essen: Es gibt Steg.
Ja, der braucht ´nen Moment. 😄
*
So, jetzt aber zum Thema, diesmal geht es um etwas, das in dieser Woche gleich mehrere Kursteilnehmerinnen angesprochen haben: Einsamkeit auf dem spirituellen Weg.
Viele Menschen, die spirituelle Wege einschlagen, kennen dieses Gefühl der Einsamkeit. Es ist nicht leicht, über innere Erfahrungen zu sprechen, wenn man Angst hat, als „komisch“ abgestempelt zu werden.
Besonders oft sehe ich das bei Menschen aus dem medizinischen oder pflegenden Bereich. Dabei ist es doch ganz natürlich, dass gerade sie sich für Heilung in einem umfassenden Sinn interessieren.
In früheren Zeiten wären sie der Kräutersepp, die Schamanin oder die Abbeterin gewesen (das ist Heilung mit Sprüchen und Gebeten, wie in meinem Buch „Magische Heilkunst“ beschrieben).
Schwierig wird es manchmal auch im eigenen Zuhause: Wer mit Familie zusammenlebt, kennt vielleicht die kleinen Sticheleien oder das belächelt werden.
Dinge, die einem heilig sind, möchte man aber nicht ständig abfällig oder belustigt kommentiert haben.
Da ist es doch es leichter, wenn man ein spirituelles Umfeld hat, oder? Nicht unbedingt…. Mir haben schon viele erzählt, dass sich das schnell in Haarspaltereien und „besser/richtiger/weiter als du“-Wettkämpfen verlieren kann.
Statt Verbundenheit entstehen Diskussionen über Details, Unterschiede oder vermeintliche Inkompatibilitäten.
Dabei verlieren wir leicht aus dem Blick, dass wir im Grunde alle nach etwas Ähnlichem suchen.
Letztendlich sehnen wir uns alle nach Trost, Sinn und Verbindung – egal, ob wir uns als spirituell betrachten oder nicht.
Ich habe schon oft erlebt, dass Menschen, die „nicht an so etwas glauben“, in Krisenzeiten fragen, ob man ihnen eine Kerze anzünden oder für sie „bei dem, was du da so machst“ ein gutes Wort einlegen kann.
Das erinnert mich an die alten Heilerinnen und Heiler. Manche von ihnen waren strenge Persönlichkeiten. Ihre erste Frage an die Patienten lautete: Sind Sie gläubig? - und wer mit nein antwortete, durfte gleich wieder gehen.
Warum so viel Mühe an Menschen verschwenden, die gar nicht in der Lage sind, es anzunehmen (ja, auch das ist eine Kunst und die kann niemand für einen übernehmen), weil ihnen die entscheidende Eigenschaft dazu fehlt?
Das hat interessante Parallelen zu dem, was die First Nations und Native Americans sagen, auch dort heißt es: Du musst erst glauben.
Manche Heiler sahen das pragmatisch und meinten: Wenn sie zu mir kommen, dann glauben sie doch schon, auf einer tieferen Ebene. Sonst wären sie nicht hier.
Beide Sichtweisen haben auf ihre Weise Recht. Ich halte es eher mit der zweiten Haltung, auch wenn ich natürlich ebenfalls weiß, wie viel einfacher es ist, mit gläubigen/spirituellen Menschen zu arbeiten, weil man dann nicht bei null anfängt.
Am Ende des Tages sind wir uns alle ähnlicher, als wir meinen. Ich denke mit einer liebevollen Herangehensweise, mit Offenheit und Geduld können wir Brücken bauen – zwischen spirituellen und nicht-spirituellen Menschen, zwischen unterschiedlichen Traditionen und Sichtweisen.
Vielleicht sollten wir diese Werte wieder stärker in den Mittelpunkt stellen. Denn sie verbinden uns und sie machen das Leben für uns alle ein Stück heller.
Oder wie es ein kluger Spruch zusammenfasst: Unsere Köpfe und Herzen sind wie Fallschirme - sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.



